Ein hanseatischer Visionär
Der erste Schritt in den Hafen
Schon als junger Butscher schnupperte Ingo Zemelka die Hamburger Hafenluft und sollte seitdem fest mit dem Hafen verbunden bleiben. Sein Vater war Schauermann und zeigte dem Hamburger Jung die Welt des Warenumschlags, der Kisten und Krane.
Im Alter von 15 bestieg Ingo dann die Barkasse, die ihn fortan zu seinem ersten Arbeitsplatz im Schuppen 54 schipperte. Bei Julius Ladiges absolvierte er die Ausbildung zum Tallymann, arbeitete viel und gern und war stets der Erste, der sich für eine zweite Schicht meldete.
Die Wehrpflicht bei der Marine führte zu einer kurzen Hafenpause. Doch mit der Rückkehr in den Hafen folgte für Ingo Zemelka die Beförderung zum Vormann. Der nächste berufliche Schritt folgte schnell und 1970 wechselte er zu Hapag Lloyd. Bei der damals noch jungen Firma konnte der Hamburger mit seinem umfangreichen Hafenkenntnissen punkten und hatte die Aufgabe Synergien in der Hafenabfertigung zu schaffen.
Die große Chance
Die einsetzende Containerisierung änderte das Umschlaggeschäft maßgeblich und eröffnete neue Möglichkeiten für das Handling von Gütern. Eine Chance, die Ingo Zemelka im Jahr 1991 am Schopfe packte. Er wagte den Schritt in die Selbständigkeit und gründete den Containerpackbetrieb TCO Transcargo GmbH. Zunächst wurde eine Halle auf dem Gelände des Burchardterminals gemietet um die ersten Boxen zu be- und entladen. Doch die hohen Facharbeiterlöhne im Hafen brachten Zemelka zum Umdenken, eine neue Lösung musste her, die gleichzeitig das Potential für weiteres Wachstum vorhält.
Seine Geschäftsidee überzeugte die Dresdner Bank und der junge Unternehmer investierte sechs Millionen Mark in das heutige Fundament der TCO Transcargo am Standort Hohe Schaar. Das Geld floss unter anderem in die Grundstückspacht und den Bau der ersten Halle. Dass Träume auch Hindernisse haben, bekam Zemelka bereits zu spüren noch bevor die Bodenplatte geschüttet wurde. Der Bauunternehmer meldete Insolvenz. Abermals musste eine neue Lösung inklusive einer Nachfinanzierung gefunden werden. Nicht einfach, denn damals glaubte niemand, dass die Hürden der Verzollung außerhalb des Freihafens von dem Jungunternehmer genommen werden können. Doch es funktionierte und die Expansion nahm Fahrt auf. Jede verdiente Mark wurde wieder investiert.
Der Erfolg
Aus einem Standort wurden über die Jahre drei erfolgreiche Terminals. Der Hohen Schaar folgte im Jahr 1999 die Inbetriebnahme des Multi-Purpose Terminals am Eversween und 2008 konnte TCO erfolgreich der Krise trotzen und eröffnete den dritten Standort am Stenzelring. Das heutige Geschäft umfasst die gesamte Palette an logistischen Dienstleistungen für den Im- und Export. Auf mehr als 100.000 Quadratmetern Gesamtfläche mit 25 eigenen, elektronisch gesicherten Lagerhallen werden Importcontainer abgefertigt und Maschinen oder Projektladungen für den Export abgewickelt. Ingo Zemelka hat es geschafft, ein Team von über 150 Mitarbeitern im kaufmännischen und gewerblichen Bereich aufzubauen. Ein Team, das nicht nur hochqualifiziert und erfahren ist, sondern auch hoch motiviert ist, dem Kunden jederzeit den besten Rundum-Service zu bieten. Ganz wie der Gründer es von jungen Jahren an bis heute lebt.